Die Künstlerin

Selbstbildnis

Die geborene Kölnerin Marlene Obladen lebte ihre letzten zehn Jahre in Hennweiler, einem kleinen Ort im Hunsrück. Zuletzt war sie bei der Verbandsgemeinde Kirn-Land beschäftigt. Aus ihren Tagebüchern haben wir erfahren, dass sie nach einer großen Enttäuschung ledig blieb. Natürlich können wir das nur vermuten, aber viele ihrer Bilder legen den Schluss nahe, dass sich hier ihre Wünsche und Sehnsüchte in einer phantastischen Welt widerspiegeln.

Marlene Obladen wurde nur 60 Jahre alt (*1940; †2000). Zu den wenigen Dingen, die wir über sie herausfinden konnten, gehört eine Gewissheit: Sie war kein glücklicher Mensch. Inwieweit das auch damit zusammenhing, dass sie nie Anerkennung für ihr künstlerisches Schaffen erlangte, wissen wir nicht. Aus den Tagebüchern und Erzählungen von Menschen, die sie kannten, geht hervor, dass sie sicherlich auch keine einfache Persönlichkeit war. Sie war menschenscheu, lebte sehr zurückgezogen in ihrem eigenen Lebensrhythmus, der kaum zu den dörflichen Gewohnheiten passte.

Nur bei wenigen Gelegenheiten verließ sie ihre eigene, eigenwillige Welt und kam in Kontakt mit ihren Mitmenschen: Beispielsweise, wenn man für ein Fest oder einen anderen offiziellen Anlass ihre künstlerische Begabung benötigte. Die sich dann in der Gestaltung von Einladungen, der Illustration von Kochbüchern oder anderen sehr pragmatischen Anwendungen ihres Talentes äußern durfte.



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